Liebeskummer: der lähmende Herzschmerz

Von Geralt R.

Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

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Liebeskummer ist eine Art Schmerz, mit dem viele Menschen nur schwer umgehen können. Er bringt uns an unsere Grenzen, lässt uns verzweifeln und irrationale Dinge tun. Liebeskummer oder Trennungsschmerz überwinden kann prinzipiell jeder. Doch wie lange es dauert und was der Einzelne braucht, um den Herzschmerz und den Liebeskummer zu verarbeiten, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und lässt sich daher nicht pauschalisieren. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass Liebeskummer nach einer Trennung zwar vermutlich eine der häufigsten Formen des Liebeskummers ist, nicht aber die einzige.

Das Wichtigste in Kürze: Liebeskummer

Was sind die Symptome für Liebeskummer?

Wer an Liebeskummer leidet, zum Beispiel nach einer Trennung, kann unter Umständen in verschiedenen Situationen irrationales Verhalten an den Tag legen. Darüber hinaus kann der oder die Betroffene sehr traurig oder wütend, also von starken Emotionen geleitet sein. Allerdings reagiert jeder Mensch anders auf Liebeskummer.

Was hilft bei Liebeskummer wirklich?

Was bei Liebeskummer hilfreich sein kann, hängt vom Menschen selbst ab. Manchen hilft es, sich abzulenken, andere haben das Bedürfnis, viel über das Erlebte und den oder die Ex zu sprechen. Die gesündeste Variante ist wohl eine Mischung. Mehr zum Thema erfahren Sie hier.

Was tut an Liebeskummer so weh?

Wer Liebeskummer hat, leidet meist an Herzschmerz. Dieser kann einen durchaus lähmen und eine innere Leere fühlen lassen. Häufig besteht auch das Gefühl, der oder die Betroffene könne sich nun nie wieder neu verlieben. Diese Annahme kann mit Hoffnungslosigkeit einhergehen. Ging dem Liebeskummer eine Trennung voraus, ist für die trauernde Person ein Neuanfang nach der Trennung zunächst undenkbar.

Was hilft gegen Liebeskummer? Was tun?

Liebeskummer überwinden: Ein gewisses Maß an Ablenkung kann hilfreich sein.
Liebeskummer überwinden: Ein gewisses Maß an Ablenkung kann hilfreich sein.

Wie bei anderen emotionalen Anliegen auch, gibt es kein allgemeines Mittel gegen Liebeskummer. Für manch einen ist die beste Hilfe gegen Liebeskummer die klassische Ablenkung. Anderen ist es ein starkes Bedürfnis, über den Verlust des Partners oder über die unerfüllte Liebe zu sprechen.

Möchten Sie Hilfe bei Liebeskummer leisten, sollten Sie die Wünsche des Betroffenen oder der Betroffenen respektieren. Ob Ablenkung oder Konfrontation – das müssen Sie ihm oder ihr selbst überlassen.

Dennoch: Sicherlich ist ein gewisses Maß an Ablenkung wohltuend und wirkt sich wahrscheinlich nicht negativ auf den Verarbeitungsprozess aus. Trotz allem ist es wichtig, sich mit dem Geschehenen und den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Denn Verdrängung hilft niemandem weiter.

Der erste Schritt in die richtige Richtung ist, sich einzugestehen: „Ich habe Liebeskummer.“ Hören Sie in sich hinein und fragen Sie sich, was Ihnen nun gut tun könnte. Vielleicht ein Wellness-Wochenende mit der besten Freundin oder dem besten Freund? Oder gibt es vielleicht jemanden, den Sie schon seit längerer Zeit besuchen wollten, es aber bisher nicht einrichten konnten? Möglicherweise ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.

Was, wenn der Liebeskummer anhält?

Liebeskummer ist auch ohne Beziehung möglich, z.B. bei einer unerfüllten Liebe.
Liebeskummer ist auch ohne Beziehung möglich, z.B. bei einer unerfüllten Liebe.

Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es keinen festgelegten Zeitraum, in dem der Mensch seinen Liebeskummer bewältigen kann. Jeder braucht unterschiedlich lang, um über Liebeskummer hinwegzukommen. Dennoch kann es vorkommen, dass eine Person den Trennungsschmerz nicht verarbeiten kann – und dies auch nach einer langen Zeit nicht schafft. Leidet eine Person unter ungewöhnlich starkem und langanhaltendem Liebeskummer, sollte Hilfe in Anspruch genommen werden.

Auch gegen Liebeskummer kann eine Therapie helfen. Haben Sie das Gefühl, Sie werden von Ihrem Kummer übermannt und benötigen professionelle Hilfe, scheuen Sie sich nicht, sich an einen Psychologen oder eine Psychologin zu wenden.

Extremer Liebeskummer: Ab wann sollten Sie zum Arzt, beziehungsweise zum Psychologen? Wer zum Beispiel nach 6, 7 oder gar 10 Jahren immer noch Liebeskummer hat, sollte handeln. Schließlich verlieren Sie hierbei wertvolle Zeit, die Sie eigentlich anders nutzen könnten.

Liebeskummer unter besonderen Umständen

Die wohl gängigsten Varianten des Liebeskummers ist zum einen der nach einer Trennung. Und zum anderen der durch eine unerwiderte Liebe entsteht.

Hier kann durchaus von „Normalfällen“ gesprochen werden. Dennoch entstehen auch dort besondere Umstände. Welche besonderen Situationen dabei beispielsweise entstehen, erfahren haben wir Ihnen im Folgenden aufgelistet.

  • Liebeskummer überwinden trotz Kontakt – geht das? Hier scheiden sich die Geister. Schließlich halten es viele Menschen für notwendig, den Kontakt vollkommen abzubrechen. Dies funktioniert jedoch nicht in allen Fällen. Haben Sie beispielsweise gemeinsame Kinder mit dem oder der Ex, lässt sich der Kontakt nicht immer vermeiden. Wird die Situation zur großen Belastung, macht es Sinn, sich therapeutische Unterstützung zu suchen.
  • Liebeskummer überwinden nach einer Affäre: Hierbei kann es auch um eine einseitige Liebe handeln. Selbst wenn von Anfang an festgelegt wird, dass die Beziehung auf einer rein körperlichen Basis beruht, können Gefühle entstehen. Sind diese einseitig, ist es ratsam, die Beziehung zu beenden.
  • Liebeskummer in der Beziehung – Sehnsucht nach einer anderen Person: Befinden Sie sich in einer Partnerschaft, obwohl Sie in eine andere Person verliebt sind, wäre es auf Dauer ratsam, für Klarheit zu sorgen.
  • Hochsensibel und Liebeskummer: Menschen mit hochsensibler Persönlichkeit (HSP) können unter Umständen besonders unter Liebeskummer leiden. Jedoch verfügen sie über äußerst feine Antennen und nehmen häufig auch das Leid ihrer Mitmenschen besonders intensiv wahr. Diese Menschen können mitunter eine gute Unterstützung sein, wenn Sie von Liebeskummer geplagt sind.
  • Toxischer Liebeskummer: Toxische Beziehungen sind wahre Energiesauger. Zudem sind diese häufig sehr intensiv. Und ebenso intensiv ist oftmals auch der Liebeskummer nach dem Beziehungsende. Wichtig ist hier, dass der Bezug zur Realität bestehen bleibt oder hergestellt wird. Werfen Sie einen ehrlichen Blick auf die Beziehung und nehmen Sie an, dass ein solche ungesunde Beziehung niemals zu einer gesunden werden wird. Schließlich sind die Probleme, die in einer toxischen Beziehung bestehen nicht vergleichbar mit herkömmlichen Eheproblemen.

Liebeskummer bei Mann und Frau: Gibt es Unterschiede

Männer und Frauen bewältigen Liebeskummer auf verschiedene Weise.
Männer und Frauen bewältigen Liebeskummer auf verschiedene Weise.

Liebeskummer und Trennungsschmerzen bei Männern scheinen tatsächlich anders zu verlaufen als die der Frauen. Einer im Juli 2015 von der Universität Binghampton veröffentlichten Studie („Quantitative Sex Differences in Response to the Dissolution of a Romantic Relationship“) zufolge, reagieren Männer auf Trennungen und den damit verbundenen Liebeskummer häufig mit Wut und fühlen sich verloren.

Frauen hingegen verspüren dabei eher Angst und Trauer. Zudem neigen Männer dazu, Gefühle wie Liebeskummer zu verdrängen – ganz anders als es die meisten Frauen laut Studie tun. Dies sei der Grund, weshalb Männer im Schnitt deutlich mehr Zeit bräuchten, um eine Trennung und den Liebeskummer zu bewältigen. Bei Männern sollen die Phasen der Trennung zudem häufig deutlich chaotischer ablaufen als bei Frauen.

Über den Autor

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Geralt R.

Geralt hat eine Ausbildung als Standesbeamter abgeschlossen und verstärkt seit 2017 unser Team von scheidung.org. Mit seinen Ratgebern informiert er unsere Leser zu verschiedenen Themen im Familienrecht, wie z. B. Unterhalt und Sorgerecht.

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