Scheidung richtig planen – Worauf sollten Sie achten?

Von Geralt R.

Letzte Aktualisierung am: 17. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

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Ist der Entschluss, sich zu trennen, erst einmal gefasst, möchten wohl die meisten Eheleute das Ganze so schnell wie möglich hinter sich bringen. Da eine Scheidung jedoch nicht nur auf emotionaler, sondern auch auf finanzieller Ebene einige Veränderungen mit sich bringt, sollten sie dabei nichts überstürzen. Vielmehr empfiehlt es sich, die nächsten Schritte genau abzuwägen, um mögliche Nachteile zu vermeiden. Doch was genau sollten Ehegatten berücksichtigen, wenn sie eine Scheidung planen?

Das Wichtigste in Kürze: Das sollten Sie beachten, wenn Sie eine Scheidung planen

  • Suchen Sie alle notwendigen Unterlagen und Dokumente zusammen, noch bevor Sie sich auf den Weg zum Anwalt machen.
  • Rechnen Sie nicht mit zu wenig Zeit, wenn Sie eine Scheidung richtig planen möchten. Je nach Einzelfall kann sich das Verfahren mehr oder weniger in die Länge ziehen.
  • Auch wenn Ihr Ehegatte die Scheidung anstrebt und nicht Sie selbst, sollten Sie sich von einem Anwalt beraten lassen.

Ausführliche Informationen zur Planung einer Scheidung erhalten Sie im Folgenden.

Eine gute Scheidungsplanung ist das A und O

Was Sie bereits vor dem Gang zum Anwalt tun können

Um eine Scheidung richtig zu planen, können Sie bereits einige Punkte vor dem Anwaltsbesuch erledigen.
Um eine Scheidung richtig zu planen, können Sie bereits einige Punkte vor dem Anwaltsbesuch erledigen.

Es existieren einige Punkte, die Sie bereits erledigen können, noch bevor Sie einen Rechtsanwalt aufsuchen, um sich individuell beraten zu lassen und um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Möchten Sie eine Scheidung richtig planen, sollten Sie für den Anfang die folgenden Maßnahmen in Betracht ziehen:

  • Tragen Sie jegliche persönlichen Unterlagen zusammen und bewahren Sie sie an einem sicheren Ort auf. Dazu gehören beispielsweise Ausweis bzw. Reisepass, Geburtsurkunde (ggf. auch Geburtsurkunden möglicher Kinder), Heiratsurkunde bzw. Stammbuch, Kontoauszüge, Nachweise über die Krankenversicherung oder Rentenbescheinigungen.
  • Erstellen Sie Kopien von Wertpapieren, Sparbüchern oder anderweitigen Vermögensanlagen Ihres Ehepartners. Vor allem Kopien von Gehaltsnachweisen spielen in Bezug auf den Kindes- und Ehegattenunterhalt eine wichtige Rolle, wenn Sie eine Scheidung planen.
  • Verfügt Ihr Ehegatte über eine Vollmacht für Ihr Konto, sollten Sie diese widerrufen. Bei einem gemeinsamen Konto sollten Sie ein eigenes eröffnen. Es bietet sich zudem an, bei mehreren gemeinsamen Konten die Kontonummern sowie die entsprechenden Kontostände zu notieren.
  • Fertigen Sie eine detaillierte Auflistung des aktuellen Vermögens und der Höhe möglicher Schulden auf. Dabei sollten Sie zwischen Ihnen und Ihrem Ehepartner differenzieren. Gemeinsame Schulden werden halbiert. Auch monatliche Zahlungsverpflichtungen sollten Teil dieser Auflistung sein, um eine Scheidung richtig zu planen.
  • Versuchen Sie, eine friedliche Einigung darüber zu finden, wer welche Gegenstände aus der gemeinsamen Wohnung bekommen soll. Überlegen Sie, wem welche Sachen bereits vor der Eheschließung gehörten und welche Sie behalten möchten.
Zwar herrscht Anwaltszwang in einem Scheidungsverfahren, allerdings müssen nicht beide Partner verpflichtend auf einen Anwalt zurückgreifen können. Bedenken Sie jedoch, noch während Sie die Scheidung planen: Stellen Sie den Scheidungsantrag, benötigen Sie auch einen Rechtsbeistand. Es kann außerdem nicht schaden, den Ehevertrag zum ersten Gespräch mitzubringen, falls ein solcher vorhanden sein sollte.

Welche Fristen sollten Sie kennen, wenn Sie eine Scheidung planen?

Lassen Sie sich gleich zu Beginn von Ihrem Anwalt über wichtige Fristen informieren, wenn Sie eine Scheidung planen.
Lassen Sie sich gleich zu Beginn von Ihrem Anwalt über wichtige Fristen informieren, wenn Sie eine Scheidung planen.

Haben Sie alle zuvor genannten Dokumente und Auflistungen zusammengetragen, können Sie sich auf den Weg zu einem Anwalt für Familienrecht machen.

Dank Ihrer vorherigen Bemühungen können Sie ihm in der Regel bereits beim ersten Gespräch einen Großteil der Informationen zukommen lassen, die er benötigt, um mit Ihnen die Scheidung individuell zu planen und Ihre Fragen zu Unterhalt, Sorgerecht und Co. zu beantworten.

Es gilt jedoch einige Fristen zu beachten. Zunächst muss das sogenannte Trennungsjahr abgelaufen sein, um die Ehe überhaupt scheiden zu können.

Nur in speziellen Ausnahmefällen ist eine Härtefallscheidung ohne Einhaltung des Trennungsjahres möglich. Weiterhin ist der Tag, an dem Ihrem Ehegatten der Scheidungsantrag gerichtlich zugestellt wird, von Bedeutung (u. a. für den Versorgungsausgleich). Ab diesem Zeitpunkt gilt das Scheidungsverfahren im Regelfall als rechtshängig.

Mit wie viel Zeit Sie rechnen müssen, wenn Sie eine Scheidung planen, kommt stets auf den Einzelfall an. Handelt es sich um eine einvernehmliche Trennung, beschleunigt dies in der Regel den Prozess. Auch wenn die Scheidung nicht von Ihnen, sondern von Ihrem (Noch-)Ehepartner gewünscht ist, sollten Sie sich dennoch von einem Anwalt beraten lassen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Über den Autor

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Geralt R.

Geralt hat eine Ausbildung als Standesbeamter abgeschlossen und verstärkt seit 2017 unser Team von scheidung.org. Mit seinen Ratgebern informiert er unsere Leser zu verschiedenen Themen im Familienrecht, wie z. B. Unterhalt und Sorgerecht.

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