Trennung wegen der Depression des Partners
Kann eine Depression zu einer Trennung führen? Oder anders gefragt: Würden Sie eine Beziehung beenden wegen einer Depression? Wirklich beantworten kann dies vermutlich nur, wer sich schon einmal in einer solchen Situation befunden hat.
Es ist einerseits sicherlich nicht einfach, eine Beziehung mit einer Person zu führen, die unter Depressionen leidet. Andererseits dürfte das Führen einer Beziehung auch für eine depressive Person eine große Herausforderung darstellen.
Das Wichtigste in Kürze: Trennung wegen einer Depression
Wenn Sie sich sicher sind, dass Ihre Beziehung keinen Sinn mehr hat, dann sollten Sie sich trennen. Haben Sie anschließend Gewissensbisse, weil Sie Ihren depressiven Partner verlassen haben, ist das verständlich. Und dennoch liegt dessen Gesundheit nicht in Ihren Händen. Vielleicht wagt er einen Neuanfang nach der Trennung.
Depressionen können eine Beziehung stark belasten und ein Scheidungsgrund sein. Sicherlich ist es nicht einfach, eine Partnerschaft, die möglicherweise mehrere Jahre andauerte, zu beenden. Wann es möglicherweise an der Zeit ist, die Partnerschaft zu beenden, können Sie hier nachlesen.
Unter bestimmten Umständen kann eine Depression durchaus eine Liebe zerstören. Mehr darüber in diesem Abschnitt.
Inhaltsverzeichnis
Können Depressionen eine Liebe zerstören?
Eine Depression kann eine Trennung begünstigen. Ebenso wie durch andere belastende Situationen und Ereignisse. Leidet einer der beiden Partner unter Depressionen kann dies unter Umständen eine große Belastung für die Partnerschaft darstellen. Wodurch beispielsweise Konflikte entstehen können, lesen Sie im Folgenden.
- Für denjenigen, dessen Partner an Depressionen erkrankt ist, kann es teilweise schwer sein, dessen Verhalten nachzuvollziehen. Darüber hinaus ist es möglich, dass sich die gesunde Person abgelehnt fühlt, wenn sich sein depressiver Partner von ihm zurückzieht. Nach und nach könnten durch Missverständnisse dieser Art immer mehr Spannungen entstehen und eine Trennung wegen der Depression des Partners in Erwägung gezogen werden.
- Der depressive Partner fühlt sich möglicherweise missverstanden, wenn der andere sich nicht richtig in seine Situation hineinfühlen kann. Möglicherweise macht der gesunde Partner Annäherungsversuche oder nimmt den Rückzug persönlich, was wiederum weitere Auseinandersetzungen begünstigt.
Depressionen können eine Beziehung schwer belasten und zwischen den Partnern stehen. Auf diese Weise kann es passieren, dass sie sich nach und nach voneinander entfernen und sich die Fronten verhärten. Natürlich ist es nicht unweigerlich der Fall, dass die Trennung nach der Depression eintritt. Eine Trennung ist aber trotz Liebe denkbar, wenn die Partnerschaft durch die Depression über einen langen Zeitraum hinweg stark belastet wird.
Trennung wegen einer Depression – oder ist die Beziehung doch noch zu retten?
Stecken Sie in einer Ehekrise oder steht eine Trennung wegen der Depression bereits im Raum – oder ist vielleicht schon beschlossene Sache? Wann Ihre Partnerschaft wirklich keine Zukunft mehr hat und die Trennung wegen der Depression unausweichlich ist, wissen Sie selbst am besten. Bevor die Beziehung jedoch vorschnell wegen der Depression beendet wird, sollten Sie sich wirklich sicher sein, dass Sie die richtige Entscheidung treffen.
Haben Sie Zweifel und halten an Ihrem Partner fest, lohnt es sich eventuell in Erwägung ziehen, gemeinsam eine Familienberatung oder Paartherapie aufzusuchen. Möglicherweise hilft es, wenn Sie auch den letzten Strohhalm greifen und Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin ein Ultimatum stellen. Vielleicht bewegen Sie ihn oder sie auf diese Weise zu einer Psychotherapie.
Vielleicht erzielt eine vorübergehende Trennung schon die gewünschte Wirkung und Sie und Ihr/e Ex nähern sich nach einer gewissen Zeit auf einer gesunden Ebene wieder an.
Wann sollten Sie die Reißleine ziehen?
Haben Sie das Gefühl, Sie drehen sich im Kreis und Sie haben alles versucht und getan, was in Ihrer Macht stand, ist es vielleicht an der Zeit, zu akzeptieren, dass das Beziehungsende wegen der Depression vor der Tür steht. Sicherlich ist es vielen Menschen ein Bedürfnis, sich um den Partner zu kümmern und dennoch sollte sich der gesunde Part dabei nicht selbst vergessen.
Fühlen Sie sich also ständig unglücklich oder drohen sogar, ebenfalls zu erkranken, weil Sie der Belastung nicht mehr standhalten, sollten Sie über eine Trennung wegen der Depression nachdenken. Und auch Alkohol könnte unter Umständen ein Thema sein.
Selbstverständlich lässt sich auch dies nicht verallgemeinern. Und dennoch: Rauschmittel, die den Betroffenen Sorgen und Ängste vergessen lassen – zumindest für eine gewisse Zeit lang – wirken unter Umständen natürlich besonders auf Menschen mit Problemen attraktiv.
Beziehungskiller Depression: Was kommt nach der Trennung?
Haben Sie für sich entschieden, Ihre Beziehung zu beenden? In diesem Fall ist es gut möglich, dass Sie Schuldgefühle nach der Trennung wegen der Depression plagen. Vielleicht machen Sie sich Vorwürfe und sind besorgt, dass sich der seelische Zustand Ihres Ex-Partners oder Ihrer Ex-Partnerin durch die Trennung weiter verschlechtert.
Sie sollten versuchen, sich von solchen Gedanken zu befreien, denn sie führen zu nichts. Die Gesundheit Ihres Ex-Partners oder Ihrer Ex-Partnerin liegt nicht in Ihrer Hand. Möglicherweise entsteht durch die Trennung wegen der Depression bei Ihrem/Ihrer Ex eine neue Motivation, die ihn oder sie dazu bewegt, sein oder ihr Leben in die Hand zu nehmen.